Die Interessengemeinschaft Stockheimer Geschäftsleute initiierte zum zehnten Mal einen Adventskalender; Corona-bedingt dieses Mal komplett online. Dennoch kamen Spenden von 1.000 Euro für eine hilfsbedürftige Person in der Großgemeinde zusammen.

 

„Ganz ausfallen lassen wollten wir die Aktion jedoch auch nicht“, betonte der Sprecher der Stockheimer Geschäftsleute, Rainer Engelhardt. Bereits im Sommer vergangenen Jahres hatte man daher beratschlagt, ob und in welcher Form man den Adventskalender dennoch abhalten könne. Nachdem man mehrmals - der aktuellen Situation bzw. den jeweiligen Maßgaben entsprechend - umgeschwenkt hatte, reifte schließlich der Entschluss, die Veranstaltung ganz abzusagen. Auf vielfachem Wunsch der Fangemeinde änderte die IG ihre Planungen ein weiteres Mal und entschied sich für die komplett digitale Variante, für die sich innerhalb kürzester Zeit 24 Paten meldeten. „Das war ein Selbstläufer. So schnell hatten wir noch nie alle Fenster vergeben“, freute sich Engelhardt. 

 

Für den Online-Adventskalender waren die Paten dazu aufgerufen, sich jeden Tag mit einem weihnachtlichen Impuls an der Aktion zu beteiligen. Das Motiv - es musste nicht unbedingt ein Fenster sein - blieb dem jeweiligen Paten überlassen, beispielsweise Bilder, Gedichte oder Geschichten zur Weihnachtszeit, eventuell auch unterlegt mit einem Lied oder Musikstück. Der Beitrag wurde jeden Tag von der IG in die digitalen Medien eingestellt. „Uns war eine Alternative zur realen Adventsfenster-Aktion wichtig, um die jahrelange Tradition nicht zu unterbrechen. Der Online-Adventskalender war die einzige Möglichkeit und das haben wir versucht, so gut wie möglich umzusetzen“, verdeutlichte der Sprecher. Sein Dank galt einmal mehr allen Paten sowie seinen verantwortlichen Kollegen der IG, im Besonderen Oliver Kraus. 

 

Kraus, der in der Vergangenheit alljährlich an den Abenden zusammen mit anderen Fotografen Bilder bei den Fenster-Eröffnungen gemacht hatte, war es auch, der als Kameramann ein Eröffnungsvideo zusammen mit Engelhardt und Stockheims Bürgermeister Rainer Detsch gedreht hatte. Der Startschuss für die diesjährige Aktion am 1. Dezember fand dabei nicht wie sonst üblich am Rathaus statt, sondern Corona-konform im Gartencenter Engelhardt. Als kleine Einstimmung las das Gemeindeoberhaupt dabei das Gedicht „Ich wünsche dir Zeit“ vor.  

 

Der Adventskalender war 2011 ins Leben gerufen worden, um den Gemeinschaftssinn in der Großgemeinde Stockheim zu stärken und der Bevölkerung die Vorweihnachtszeit auf eine besondere Art und Weise näher zu bringen. Hinzu kam der karitative Aspekt, sammelten doch an jedem der 24 Abende Verantwortlichen der IG mit ihrer Spendenbox bei den anwesenden Gästen für den guten Zweck. Zudem konnten Spenden auf das eigens von der Gemeinde hierfür eingerichtete Spendenkonto erfolgen. Insgesamt wurde dabei in der Vergangenheit eine Spendensumme von fast 58.000 Euro erzielt. Rund 7.00 Euro gingen dabei an die Kindergärten in der Gemeinde. Mit den übrigen fast 51.000 Euro wurden hilfsbedürftige Menschen - ebenfalls in der Gemeinde Stockheim - bedacht; und so war es auch heuer. 

 

Neben dem traditionellen Gemeindekonto bestand in diesem Jahr zudem die Möglichkeit, via PayPal die Aktion finanziell zu unterstützen. Insgesamt kamen dabei an die 1.000 Euro zusammen, die von der IG entsprechend aufgestockt wurden.Die Auswahl des Spendenempfängers erfolgte dankenswerter Weise wiederum durch den VDK Ortsverband Stockheim-Neukenroth - namentlich in Person der Ansprechpartnerin Sigrid Schank, die über entsprechende Einblicke in die bedürftigen Familien verfügt. Nur sie und Engelhardt kennen den bzw. die Spendenempfänger/in. Dessen/deren Name wird aus Datenschutzgründen stets anonym gehalten. 

 

Die Stockheimer Geschäftsleute versichern die ordnungsgemäße Verwendung der Spende und danken für die einmal mehr großherzige Spendenbereitschaft der Bevölkerung. Dem kann sich Bürgermeister Rainer Detsch nur anschließen. „Wir wünschen den Spendenempfängern alles erdenklich Gute, Gesundheit, Glück und Gottes Segen. Möge die gelebte Solidarität, entgegengebrachte Hilfe und Unterstützung weiterhin Kraft, Zuversicht und neuen Mut geben, den Spendenempfängern wie auch den Spenderinnen und Spendern. Eine gute Tat kann in hohem Maße befriedigend sein und auch ansteckend wirken“, zeigt er sich sicher. Großer Dank gebühre den Initiatoren des Adventskalenders und den Fensterpaten, die in dieser nicht so einfachen Zeit eine Möglichkeit gefunden haben, den beliebten Adventskalenders virtuell zu gestalten. hs